Ein Elektromobil kann Ihnen den Alltag erheblich vereinfachen. Und dabei muss ein gutes Elektromobil gar nicht teuer sein. Aber was kostet ein Elektromobil? Und übernimmt die Krankenkasse die Kosten?
Wir beantworten Ihnen in unserem Ratgeber all diese Fragen und zeigen Ihnen, wie Sie ein passendes Elektromobil für den Alltag und den Straßenverkehr finden.
Für wen eignet sich ein Elektromobil?
Bevor Sie sich über ein Elektromobil informieren, gilt es vorab zu entscheiden, ob sich die smarten Alltagshelfer überhaupt für Sie eignen. Denn der häufig verwendete Name Senioren-Elektromobil ist irreführend, Elektromobile eignen sich nicht nur für Senioren, die weite Strecken nicht ohne Hilfe bewältigen können.
Vielmehr erleichtern Elektromobile es allen körperlich beeinträchtigten Personen, sich frei in der Öffentlichkeit zu bewegen. Elektromobile eignen sich unter anderem für Patienten mit Gelenkproblemen, mit Muskelschwunderkrankungen, für stark adipöse Personen oder auch für Menschen, die aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen keine weiten Strecken mehr zurücklegen können.
Davon abgesehen werden Elektromobile auch gerne von Personen gefahren, die aufgrund von Verletzungen (etwa durch einen Unfall) eingeschränkt sind.
Was ist ein Elektromobil und wer darf es fahren?
Wie Sie sehen, spielt das Alter keine Rolle, vielmehr können Elektromobile von allen Personen ab 15 Jahren gefahren werden.
Aber was genau fällt unter den Begriff „Elektromobil“? Unter einem Elektromobil wird ein Krankenfahrstuhl verstanden, der maximal 15 km/h fahren kann und nicht breiter ist als 110 cm. Das Eigengewicht inklusive Akku beträgt nicht mehr als 300 kg, das zulässige Höchstgewicht inklusive Fahrer und Gepäck darf 500 kg nicht überschreiten.
Damit Sie ein Elektromobil ohne Führerschein oder Zulassung fahren dürfen, müssen Sie die folgenden Rahmenbedingungen erfüllen:
- Fahrer von E-Mobilen müssen 15 Jahre oder älter sein.
- Wer jünger ist als 15 Jahre benötigt eine Ausnahmegenehmigung und darf nur eine Maximalgeschwindigkeit von 6 km/h fahren.
- Dem Fahrer müssen die generellen Straßenverkehrsregeln bekannt sein.
- Fahrer von E-Mobilen müssen körperlich und geistig in der Lage dazu sein, den Scooter sicher im Straßenverkehr zu führen.
- Modelle mit einer Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h dürfen nicht ohne Führerschein gefahren werden. Für diese Elektromobile benötigen Sie einen Führerschein der Klasse AM, besser bekannt als Mofa-Führerschein.
Welche weiteren gesetzlichen Bestimmungen zum Fahren von einem E-Mobil gibt es zu beachten?
Elektromobile mit einer Höchstgeschwindigkeit von 6 km/h benötigen keine Haftpflichtversicherung. Um sich unnötigen Ärger zu ersparen, ist es jedoch absolut ratsam, eine solche Versicherung abzuschließen.
Bei Modellen, die schneller als 6 km/h fahren, sind Sie hingegen verpflichtet, eine Haftpflichtversicherung abzuschließen. Für diese Modelle muss außerdem eine Betriebserlaubnis vorliegen, aus welcher die Teilnahme am Straßenverkehr hervorgeht.
Diese Betriebserlaubnis besteht aus einem TÜV-Gutachten und einem Vermerk der zuständigen Straßenverkehrsbehörde. Ebenso möglich ist die Lieferung einer allgemeinen Betriebserlaubnis Herstellerseits. In diesem Fall entfällt der Vermerk der Zulassungsstelle.
Wo darf ein Elektromobil gefahren werden?
Generell dürfen Elektromobile überall dort gefahren werden, wo sich auch Fußgänger aufhalten dürfen. Dies bedeutet konkret:
- Innerhalb geschlossener Ortschaften sollten Sie auf Bürgersteigen fahren. Auf Fußwegen ist nur Schrittgeschwindigkeit erlaubt.
- Sofern keine Fußgängerwege vorhanden sind, dürfen Sie auf Radwege oder auf Straßen ausweichen. Um den Verkehrsfluss nicht zu unterbrechen, ist es ratsam, die Geschwindelt auf mindestens 10 km/h zu erhöhen.
- Außerhalb geschlossener Ortschaften dürfen Sie kombinierte Fuß- und Radwege nutzen. Auch hier ist die Geschwindigkeit entsprechend anzupassen.
Darauf ist beim Kauf von einem Elektromobil zu achten
Wer sich überlegt, ein Elektromobil zu kaufen, sollte die persönlichen Bedürfnisse und Lebensumstände nicht außer Acht lassen. Stellen Sie sich daher vor dem Kauf die folgenden Fragen:
- Welche Strecken fahren Sie im Alltag? Wer in der Woche längere Strecken zurücklegt sollte auf einen schnellen E-Scooter mit Komfortausstattung, guter Federung und leistungsstarken Akku mit entsprechender Reichweite zurückgreifen. Für kürzere Strecken ist ein langsamer und insgesamt kompakter Scooter hingegen ausreichend.
- Auf welchen Straßen und Wegen fahren Sie? Je höher die Steigung oder wie unebener das zu bewältigende Gelände, desto leistungsfähiger muss der Motor Ihres Elektromobils sein. Wer regelmäßig auf unbefestigten Straßen unterwegs ist, für den ist eine höhere Bodenfreiheit sinnvoll.
- Haben Sie ein eigenes Auto? Nicht alle Elektromobile können einfach im Kofferraum eines Autos verstaut werden. Wer sein E-Mobil also im eigenen Fahrzeug transportieren möchte, sollte auf ein Modell setzen, welches mit wenigen Handgriffen zerlegbar oder zusammenklappbar ist.
- Wie groß sind Sie? Bedenken Sie bei der Wahl Ihres E-Mobils, dass Sie sich auf dem Gefährt wohlfühlen sollen. Wer groß und schwer ist, für den empfiehlt sich ein belastbares und ergonomisch unterstützendes Elektromobil. Wer größer ist als 180 cm für den sind Fahrzeuge mit besonders großzügiger Beinfreiheit empfehlenswert.
- Wie teuer darf das Elektromobil sein? Elektromobile gibt es in verschiedensten Ausführungen mit unterschiedlichen Ausstattungsmerkmalen. Wer nur über ein begrenztes Budget verfügt, sollte seine persönlichen Anforderungen nach Priorität filtern und sich auf die wichtigsten Kriterien fokussieren.
Wie teuer ist ein Elektromobil?
Die Preise für Elektromobile sind in den letzten Jahren gesunken und immer mehr Hersteller bieten für fast alle Bedürfnisse das passende Pendant im Sortiment. Ein weiterer Grund dafür, dass E-Scooter immer erschwinglicher werden. Online erhalten Sie entsprechende Fahrzeuge bereits ab Preisen ab 1 200 Euro.
Wie teuer Ihr E-Scooter schlussendlich ist, hängt jedoch von verschiedenen Faktoren wie der Größe des Fahrzeugs, der Leistung und der Ausstattung ab. Ein online Preisvergleich hilft Ihnen hier schnell weiter.
Elektromobile bis 25 km/h – Ausführungen und Modelle
Elektromobile werden in verschiedenen Geschwindigkeiten angeboten. Die meisten Modelle werden mit den Tempos 6, 10, 12 und 15 km/h angeboten.
Bei der Auswahl der passenden Geschwindigkeit spielen verschiedene Faktoren mit ein: Wo möchten sie den E-Scooter nutzen? Welche Strecken möchten Sie zurücklegen? Und ist eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse möglich?
Welche Fördermöglichkeiten für Elektromobile gibt es?
Elektro-Rollstühle bis 6 km/h sind grundsätzlich ein anerkanntes Hilfsmittel. Sie werden daher im Hilfsmittelverzeichnis der Krankenkassen gelistet und sind entsprechend verordnungsfähig. Elektromobile können daher von Ihrer Krankenversicherung bezuschusst werden, vorausgesetzt es besteht eine medizinische Notwendigkeit.
In der Praxis wird die Förderung von Elektromobilen von jeder Krankenkasse jedoch anders gehandhabt. Allen gemein ist, dass einer Bezuschussung die Bescheinigung einer medizinischen Notwendigkeit durch einen Arzt zugrunde liegt. Hierfür müssen einzelne oder mehrere der folgenden Voraussetzungen erfüllt sein:
- Das Elektromobil beugt einer drohenden Beeinträchtigung oder Behinderung vor oder gleicht diese aus.
- Die Mobilität ist so stark eingeschränkt, dass Grundbedürfnisse nicht mehr erfüllt werden können.
- Rollatoren oder handbetriebene Rollstühle sind für die Herstellung der Mobilität nicht mehr ausreichend.
- Eine sichere Unterbringung des E-Scooters ist gewährleistet.