Tomaten sind neben Salat und Gurken das klassische Gärtnergemüse schlechthin im eigenen Garten. Denn sie gelten als pflegeleicht und ertragreich. Um den Ertrag des Nachtschattengewächs zu steigern, empfiehlt sich der Anbau im geschützten Tomatenhaus.
Aber was ist besser, ein selbst gebautes Tomatenhaus oder ein Tomatenhäuschen vom Fachmann und wie wird ein Tomatenhaus überhaupt gebaut?
Warum die Tomatenanzucht im Tomatenhaus?
Der heimische Garten bietet viel Platz und eine große Anzahl an Möglichkeiten zur Beschäftigung und Freizeitgestaltung. Und auch die Anzucht von Pflanzen, Obst und Gemüse im eigenen Garten wird seit Jahren immer beliebter. Denn mit selbst angebautem Gemüse wissen Sie genau, dass auf Ihrem Teller unbehandeltes Obst und Gemüse landet, das nicht nur lecker schmeckt, sondern auch unbelastet ist.
Und der Anbau ist einfach. Fast alles gängiges „Gärtner-Gemüse“ kann draußen ohne Gewächshaus angebaut werden.
Ähnlich sieht es auch bei Tomaten aus. Diese können grundsätzlich zwar auch Tomatenhäuschen gezogen werden, durch ihre Anfälligkeit für Braunfäule ist der unüberdachte Anbau im Außengelände jedoch nur bedingt empfehlenswert. Denn Tomaten sollten nicht zu viel Regen und Feuchtigkeit ausgesetzt sein, anderenfalls kann es zu der gefürchteten Braunfäule oder anderen Krankheiten kommen.
Die gute Nachricht – ein Gewächshaus benötigen Sie für Tomaten dennoch nicht. Für eine ertragreiche Ernte ist der Anbau in einem deutlich einfacher aufgebauten Tomatenhäuschen absolut ausreichend.
Tomatenhaus vom Profi – große Arten- und Materialvielfalt
Während es sich bei einem selbst gebauten Tomatenhäuschen fast immer um ein einfaches, kleines Foliengewächshaus handelt, ist die Auswahl beim Fachmann deutlich größer. Denn hier finden Sie eine ganze Reihe verschiedener Ausführungen und Modelle, Dachformen und Materialien.
Das erste Unterscheidungsmerkmal bildet hier der Unterschied zwischen einem Anlehngewächshaus und einem freistehenden Tomatenhaus. Ein Anlehngewächshaus kann platzsparend beispielsweise an der Fassade des Hauses angelehnt werden, ein freistehende Gewächshäuser hingegen bedarf eines größeren Platzangebots, dafür sind Sie beim Standort deutlich flexibler und unabhängiger. Freistehende Tomatenhäuser bieten zudem mehr Platz im Inneren und eignen sich hervorragend dazu, verschiedene Sorten anzupflanzen.
Und auch bei der Dachform des Tomatenhauses gibt es Unterschiede. Während ein Anlehngewächshaus meist über ein praktisches Pultdach verfügt, haben freistehende Tomatenhäuser meist ein Sattel- oder Walmdach mit zwei angeschrägten Dachflächen.
Bei beiden Varianten befinden sich im Dach des Hauses Fenster, über die das Gewächshaus belüftet werden kann.
Eine besonders stilvolle, dafür aber nicht ganz günstige Variante finden Sie im Fachhandel in Tomatenhäusern aus Glas. Sie punkten durch eine elegante, wertige und filigrane Optik. Diese Tomatenhäuschen garantieren zudem einen hohen Lichteinfall, was dem Wachstum der Tomaten zugutekommt. Vor allem sogenanntes „Nörpelglas“ sorgt für sehr gute Lichtverhältnisse
Im Vergleich zu Glas leichter, pflegeleichter und deutlich günstiger sind Tomatenhäuser aus Kunststoff.
Und auch klassische Foliengewächshäuser für Tomaten finden Sie im Handel. Auch sie eignen sich ideal für den Anbau von Tomaten und schützen vor Wind, Regen und Feuchtigkeit. Neben dem ausgezeichneten Preis-Leistungsverhältnis ist ein großer Vorteil von Foliengewächshäusern, dass sie leicht auf- und abgebaut werden und somit sehr flexibel in ihren Einsatzmöglichkeiten sind.
Beim Kauf eines Tomatenhauses über den Fachhandel bieten sich Ihnen somit die folgenden Arten und Materialien an:
- anlehnendes oder freistehendes Tomatenhaus
- ein Tomatenhaus mit Pult-, Sattel- oder Walmdach
- Glas, Kunststoff oder Foliengewächshaus
Tomatenhaus selber bauen – so geht’s
Ein Tomatenhaus selber zu bauen bedarf weder Vorkenntnissen bezüglich des Tomatenanbaus, noch handwerklicher Vorerfahrung.
Ganz im Gegenteil, der Bau eines Tomatenhauses in Eigenregie gilt als Einsteigerprojekt und ist mit etwas Engagement und dem passenden Material in einem überschaubaren Zeitraum umsetzbar.
Tipp: Wichtig! Die Tomaten in Ihrem Gewächshaus gedeihen nur dann, wenn Sie das Tomatenhaus nach Süden ausrichten. Denn nur dann bekommen Tomaten genügend Licht und Wärme und können wachsen.
Tomatenhaus selber bauen – Untergrund schaffen
Bevor es an den eigentlichen Bau des Tomatenhauses geht, müssen Sie einen geeigneten Standort für das Tomatenhaus finden. Idealerweise ist der Standort der Wahl hell und sonnig Platz mit wenig Schatten. Ebenso muss der Platz für das Häuschen windgeschützt sein.
Sobald der richtige Platz gewählt ist, können Sie mit dem Bau beginnen. Schaffen Sie im ersten Schritt einen tragfähigen Untergrund indem Sie eine Grasnarbe abstecken und die entsprechende Fläche sauber und eben ausheben. Anschließend wird der Untergrund mit einem Stampfer verfestigt.
Sobald Sie eine ebene, gerade und feste Fläche erreicht haben, werden die Pfostenhülsen für das Häuschen mit einem Vorschlaghammer in den Boden eingeschlagen.
Überprüfen Sie anschließend mit einer Richtlatte, ob alle Einschlaghülsen gleich tief eingeschlagen sind.
Tomatenhaus selber bauen – Bau des Grundgerüsts
Das Grundgerüst unseres Tomatenhauses setzt auf Kanthölzer, welche für Stabilität des Hauses unerlässlich sind.
Setzten Sie vier Pfosten in die Bodenhülsen und schrauben Sie diese fest. Danach werden vier Kanthölzer am oberen Ende mit Pfosten und Metallwinkeln befestigt bis ein stabiles Grundgerüst entsteht. Zwischenleisten sorgen im Zweifelsfall für extra Stabilität.
Tomatenhaus selber bauen – Bau des Dachs
Nun steht Ihr Tomatenhäuschen bereits in den gröbsten Zügen. Was nun noch fehlt ist eine stabiles Dach. Lichtdurchlässige Wellplatte ist hier ein geeignetes Material.
Befestigen Sie an dem oberen Grundgerüsts des Häuschens Dachbalken mit Metallwinkeln. Bringen Sie auf dieses Gerüst die Wellplatte an. Achten Sie darauf, dass die Wellplatte etwas länger ist, als die Holzkonstruktion, so dass Wasser gut ablaufen kann.
Verschrauben Sie anschließend die Wellplatte mit den Dachbalken.
Tomatenhaus selber bauen – Fixieren der Gewächshausfolie
Damit in Ihrem Häuschen perfekte Temperaturbedingungen herrschen bedarf es im letzten Schritt noch dem Herzstück des Tomatenhauses – der Gewächshausfolie. Befestigen Sie an drei Seiten des Häuschens eine spezielle Gewächshausfolie. Ziehen Sie dazu die Folie stramm und befestigen Sie diese mit einem Akkutacker rundum das Häuschen. Eine Seite wird als Ein- und Ausgang offen gelassen. Fertig!
Fazit – Benötigen Tomaten ein Tomatenhaus und was ist besser, ein selbstgebautes Gewächshaus oder ein Tomatenhaus vom Profi?
Egal ob Sie sich schlussendlich für ein gekauftes oder für ein selbst gebautes Tomatenhaus entscheiden – ein Tomatenhaus ist für die Anzucht von Tomaten absolut ratsam und schafft ideale Voraussetzungen für eine ertragreiche Tomatenernte.
Denn in den kleinen Tomatenhäuschen ist es warm und die Tomaten sind sowohl vor Schlagregen, als auch vor übermäßiger Nässe, die zu Braunfäule führen kann, geschützt.
Wer für sein Tomatenhäuschen nicht allzu viel ausgeben möchte und etwas Zeit in den Bau investieren möchte, für den ist ein selbstgebautes Tomatenhäuschen sicherlich eine gute Wahl.
Wer hingegen nicht nur ein einfaches Foliengewächshaus sucht, ist im Fachhandel besser beraten. Denn dieser punktet durch eine große Auswahl an Materialien, Formen und Arten.