Solaranlage mit Speicher: Wann lohnt sich ein Speicher?

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Eine sinnvolle Ergänzung zu einer Photovoltaikanlage ist der Einbau eines Energiespeichers. Denn mit einem Batteriespeicher für die hauseigene Solaranlage können Sie den Solarstrom auch während Dunkelphasen nutzen, beispielsweise nachts oder bei bewölktem Himmel. Entsprechende Speicherlösungen sind häufig als Komplettpaket in Kombination mit der Solarstromanlage erhältlich, können aber auch individuell beschafft werden.

Aber wann lohnt sich der Einbau eines Speichers tatsächlich und welche Kosten entstehen? Wir klären Sie in unserem nachfolgenden Beitrag über die Details auf.  

Die Vorteil von einer Solaranlage mit Speicher

Die Vorteile einer Photovoltaikspeicherung liegen klar auf der Hand. Aber die Energieerzeugung einer PV-Anlage ist nicht immer konstant verfügbar. So kann es in Zeiten ohne Sonneneinstrahlung, etwa in der Nacht oder bei bedecktem Himmel, vorkommen, dass nicht genügend selbst erzeugter Strom vorhanden ist, um den eigenen Energiebedarf komplett abzudecken.

Ein Speicher kann hier hilfreich sein. In diesen wird überschüssige Energie tagsüber abgespeichert und kann dann zu einem späteren Zeitpunkt genutzt werden. Dadurch ergeben sich stabilere Energiekosten und Sie sind somit unabhängiger von Preiserhöhungen bei Stromverträgen. Zudem unterliegt selbst erzeugter Strom keiner Stromsteuer, Umlagen oder Netzentgelten.

Alternativ können Sie überschüssigen Strom ins öffentliche Stromnetz einspeisen und erhalten hierzu eine Einspeisevergütung.

Mit einem Photovoltaikspeicher die Unabhängigkeit vom Stromnetz

Ein Batteriespeicher für Solarstrom erhöht die Unabhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz. Durch den Kauf eines Speichers können Sie den Autarkiegrad, also der Grad der Eigenversorgung mit Solarstrom, auf bis zu 70 Prozent erhöhen.

Allerdings ist es wirtschaftlich in Deutschland nicht möglich, eine vollständige Autarkie durch Solarstrom zu erreichen. Dies ist schon alleine den schwankenden saisonalen Bedingungen wie sonnenarmen Wintern geschuldet. Die Speicherung von Sonnenenergie vom Sommer bis in den Winter hinein ist aktuell technisch noch nicht realisierbar.

Eine Solaranlage mit Speicher kann jedoch als Notstromsicherung dienen. Wenn Sie sich gegen Stromausfälle absichern möchten, sollten Sie bei der Auswahl des Modells darauf achten, dass das gewählte Gerät über Not- und Ersatzstromfähigkeit verfügt.

Hierzu ein Beispiel: Bei einem durchschnittlichen täglichen Stromverbrauch von 6,3 kWh ist die Versorgung eines Einpersonenhaushalts in einem Einfamilienhaus mit einer Speicherkapazität von 10 kWh für eineinhalb Tage gesichert. Diese Rechnung kann so auch auf einen anderen Versorgungsbedarf umgerechnet werden.

Die Kosten einer Photovoltaikanlage mit Speicher

Durch kontinuierliche technologische Entwicklungen werden Speicher für PV-Anlagen von Jahr zu Jahr günstiger. Die erhöhte Nachfrage und Lieferengpässe führen jedoch gelegentlich zu Preisanstiegen.

Der Gesamtpreis des Speichers hängt hier immer von der Speicherkapazität ab. Diese sollte wiederum vom Strombedarf und der Größe der Photovoltaik-Anlage abhängen. Aktuell können Sie bei kleineren Speichern mit einer Kapazität von 4 bis 6 kWh mit einem Nettopreis von 700 bis 1600 Euro pro kWh rechnen. Bei größeren Speichern sinkt der Preis pro Kilowattstunde. Ein größerer Speicher mit einer Kapazität von 10 bis 14 kWh liegt derzeit bei maximal 800 Euro pro kWh.

Die gute Nachricht in diesem Zusammenhang: Diese Anschaffungskosten müssen Sie nicht allein tragen. Es gibt verschiedene Fördermöglichkeiten, beispielsweise gibt es die Möglichkeit einen Kredit (Förderkredit 270) von der KfW-Bank für den Kauf einer PV-Anlage mit Speicher aufzunehmen. Und auch auf lokaler Ebene gibt es Programme zur Förderung von Solarenergie.

Berücksichtigen Sie außerdem auch die laufenden Betriebskosten, die jährlich ein bis zwei Prozent der Anschaffungskosten betragen, darunter fallen beispielsweise die Kosten für eine Versicherung.

Für PV-Anlagen mit einer Höchstleistung von über 7 kWp sind intelligente Messsysteme für den Stromverbrauch, sogenannte Smart Meter, Pflicht. Hierfür fällt eine monatliche Mietgebühr in Höhe knapp zehn Euro an. Zudem sollten PV-Anlagen alle zwei bis vier Jahre gewartet werden, wobei neben den Wartungsarbeiten auch Kosten für etwaige Reparaturen erforderlich sein können. Planen Sie hierzu entsprechende Rücklagen ein.  

Die Wirtschaftlichkeit einer PV-Anlage mit Speicher

Ein wichtiger Faktor beim Kauf einer PV-Anlage mit Speicher ist die Wirtschaftlichkeit der Anlage. Die Amortisierung der anfänglichen Kosten und die Ersparnis bzw. der Gewinn der Anlage durch den selbst erzeugten Sonnenstrom hängen von verschiedenen Faktoren ab:

  • Einsparung der Stromkosten durch Eigenverbrauch
  • Einspeisevergütung für den ins Netz eingespeisten Strom
  • Anschaffungs- und laufende Kosten für Anlage und Speicher
  • Energieverluste bei der Be- und Entladung des Stromspeichers
  • Leistung der Anlage und verwendete Komponenten
  • Speicherkapazität und Laufzeit der Anlage
  • Der Standort der Anlage

Bei der Berechnung der Wirtschaftlichkeit müssen Sie die einmaligen und laufenden Ausgaben mit den Einnahmen aus Stromersparnissen und Einspeisevergütungen verrechnen. Im Internet finden Sie hierzu  verschiedene Wirtschaftlichkeitsrechner, die Schätzwerte liefern. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass nicht alle Faktoren komplett berechenbar und vorhersehbar sind. So können etwa die Wetterbedingungen und der genaue Leistungsverlust der Anlage nach mehreren Jahren Betrieb variieren. Die Zahlen stellen daher immer nur einen ungefähren Richtwert dar.

Komplettpaket PV-Anlage und Speicher

Die Installation einer Photovoltaikanlage mit einem Stromspeicher wird oft als Komplettpaket angeboten. Der Vorteil dieser Komplettangebote ist, dass Handwerker nur einmal kommen müssen, was die Arbeitskosten des Einbaus deutlich senkt.

Es kann jedoch auch sinnvoll sein, den Speicher erst zu einem späteren Zeitpunkt zu kaufen, nachdem die Solarmodule bereits eine Zeitlang in Betrieb waren. Dies ermöglicht es Ihnen, die Gesamtkosten über einen längeren Zeitraum zu strecken. Wer bereits eine PV-Anlage besitzt, kann außerdem besser abschätzen, wie hoch der genaue Eigenverbrauch ist und wie viel Strom ins Netz eingespeist werden kann.

Die Alternative -Ein Balkonkraftwerk mit Energiespeicher

Plug-and-Play-PV-Anlagen, welche Sie als Balkonkraftwerke erwerben können, erzeugen zwar weniger Solarstrom, können aber einfach auf dem Balkon oder im Garten installiert und an das Hausnetz angeschlossen werden. Allerdings fehlt diesen Anlagen die Möglichkeit, Strom ins öffentliche Netz einzuspeisen.

Viele Balkonkraftwerke werden ohne Speicher angeboten. Dies führt zu einem geringeren Anschaffungspreis und zu mehr Flexibilität. Einige Modelle sind jedoch mit kleineren Batteriespeichern ausgestattet. Vor der Entscheidung ist es wichtig, dass Sie die Zusatzkosten berechnen und abwägen, ob sich diese lohnen. Die Nachrüstung eines Speichers für solche Balkonkraftwerke ist meist technisch schwer umzusetzen, kostspielig und wenig rentabel.

Fazit: Lohnt sich ein Speicher für eine Solaranlage?

Ein Speicher für eine Photovoltaik-Anlage kann sich lohnen. Denn der Speicher ermöglicht es Ihnen,  den selbst erzeugten Solarstrom auch bei Dunkelphasen zu nutzen und unabhängiger vom öffentlichen Stromnetz zu werden. Die Wirtschaftlichkeit hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab und sollte immer individuell berechnet werden. Nur dann können sie die tatsächlichen Kosten und Nutzen abzuwägen.

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